„Meine Koffer waren schon neben dem Flugzeug“

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Hamburg – Die Vorfreude war groß, die Koffer wurden bereits in die Maschine geladen. Doch plötzlich war das Rollfeld leer. Keine Arbeiter mehr zu sehen. Der Traumurlaub nahm eine unerwartete Wendung. Endstation: Hamburger Flughafen. Mit Frau und Tochter wollte Sven Winkler (55) aus Niedersachsen in den Urlaub nach Portugal. Sieben Tage Atlantik, Sonne und Familienzeit. Erst vergangene Woche hatten sie die letzte Rate überwiesen. Doch am Gate war für die Winklers unverhofft Schluss. Familie schaute zu, wie Gepäck ausgeladen wurde „5.40 Uhr sollte das Gate schließen. Wir haben gesehen, wie die Koffer auf dem Rollfeld eingeladen wurden. Plötzlich kamen sie rückwärts wieder raus“, sagt Sven Winkler zu BILD. Ihm ist das Lachen vergangen: Familienvater Sven Winkler (55), der nun zu Hause in Niedersachsen sitzt, statt mit Frau und Tochter am Strand zu entspannen Foto: Sven Winkler Ewigkeiten passierte nichts. Die Familienmitglieder standen am Terminal, die Koffer vor der Eurowings-Maschine, die längst in der Luft nach Faro sein sollte. Bis zuletzt hatten sie gehofft, aber es gab keinerlei Bewegung. „Irgendwann kam dann die Durchsage, dass Ver.di streikt und der Flughafen zugemacht wird“, so Sven Winkler enttäuscht. Mehr als eine Stunde lang standen die Koffer auf dem Rollfeld, ehe der Streik bekannt gemacht wurde. Die Reisenden mussten den Flughafen verlassen, jedoch ohne ihr Gepäck Foto: Georg Wendt/dpa Familienvater: „Dieser Streik trifft die Falschen“ Genau wie sie wurden viele weitere Reisende, überwiegend Familien mit kleinen Kindern, im Stich gelassen. „Es ist der Tag vor den Ferien“, so Winkler zu BILD. „Damit trifft Ver.di komplett die falsche Zielgruppe. Ich weiß nicht, ob man den Streik wirklich auf dem Rücken von Familien austragen muss.“ Da es nur sieben Tage in Portugal gewesen wären, lohnt es sich für die Winklers nicht, einen anderen Flughafen anzupeilen. „Der Urlaub ist kaputt“, erklärt der Familienvater. Lesen Sie auch Fast alles komplett lahmgelegt: Das steht Ihnen jetzt beim Flughafen-Streik zu Am Sonntag Hamburg, Montag der Rest der Republik – Flughafenstreik! Das ist Ihr Recht. Kommentar von BILD-Redakteur Michael Quandt: Verdi-Streik ist eine Frechheit Über die Forderung von Verdi – acht Prozent mehr Gehalt und drei zusätzliche freie Tage... Streik-Frechheit am Hamburger Flughafen Auf Frust folgen nun Scherereien: „Wir haben unsere Koffer nicht, haben keine Info, wie es weitergeht. Wir dürfen uns drum kümmern. Die ganze Reise ist bezahlt.“ Und auch wann die Familie, die inzwischen wieder zu Hause angekommen ist, ihr Gepäck zurückbekommt, ist offen. Möglicherweise steht es noch immer auf dem Rollfeld am Hamburger Flughafen … Eigentlich war der Streik der Gewerkschaft erst für Montag angekündigt. Überraschend legten die Angestellten jedoch bereits am Sonntag ihre Arbeit in Hamburg nieder. Nach dem Streik-Überfall brach am Airport Chaos aus, die Flüge wurden gestrichen. Tausende Reisende schauen in die Röhre.

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